Ein Bericht von Petra Bordfeld
„Wir haben alle aufgefordert nach Alternativen zur gestrichenen Saison zu suchen, damit die Dorfbühne auch weiterhin im Gespräch bleibt“, so der erste Vorsitzende der Schwiegershäuser Dorfbühne, Frank Kruppa, während der Jahreshauptversammlung im Vereinslokal „Ohnesorge“. „Genau aus diesen Gesprächen ist das Dorfbühnen-TV entstanden“.
Ursprünglich sei angedacht gewesen, aus den bisherigen Stücken, welche auf der Bühne zu sehen gewesen sind, Szenen bei YouTube zu veröffentlichen. Nachdem die Urheberrechtsfragen geklärt waren ist ein erster Schritt getan gewesen bis dann die Idee aufkam, eigene kleine Sketche aufzunehmen. „Unser Medienwart Marcel Sonntag hat hier hervorragende Arbeit geleistet.“, weshalb er vom Vorsitzenden ein kleines Dankeschön-Präsent bekam.
Mittlerweile sind bei YouTube 24 Folgen zu sehen, die selbstredend immer unter den gelten Corona-Bestimmungen gedreht wurden. „Neue Sketche sind in Planung, wir warten derzeit nur noch auf das bestellte Equipment, um wieder loslegen zu können.“, so Sonntag. Bislang seien die Kamera und Lautsprecher Leihgaben gewesen, aber man dürfe bald auf ein eigenes Equipment zurückgreifen. Denn die Initiative „Harz Hilft“ sei von den Sketchen so fasziniert gewesen, dass sie 1.000 Euro spendete.
Marcel Sonntag wiederum dankte allen Darstellerinnen und Darstellern, dass sie schnell und von ganzem Herzen in das Projekt Dorfbühnen-TV eingestiegen sind. Man befindet sich im Moment immer noch in einer Findungsphase, ist aber auf einem guten routinierten Weg.
Abschließend betonte der Medienwart, dass er trotz des Erfolges der Dreharbeiten die Hoffnung nicht aufgeben wird, dass nicht nur er bald wieder auf der Bühne des Saales der Gaststätte „OhneSorge“ stehen kann. Vielleicht könnten dann auch einige neue Darstellerinnen und Darsteller begrüßt werden, die über die Sketche Theaterblut geleckt haben und selbst einmal die Bretter kennen lernen wollen, welche die Welt bedeuten.
Frank Kruppa war in seinem Bericht aber nicht „nur auf das Dorfbühnen-TV“ eingegangen. Er erinnerte auch daran, dass 2020 im Prinzip ziemlich ruhig begonnen hätte. Der Vorstand habe sich schon mit dem Aussuchen des Stückes für die Saison befasst. Covid 19 war letztendlich noch weit weg. Doch die Jahreshauptversammlung am 14. März 2020 sollte die letzte öffentliche Veranstaltung für lange Zeit sein. Der ursprünglich für Ende März geplante Saisonabschluss musste zwar verschoben werden, hat aber bereits stattgefunden.
Weil sich die Corona-Lage und damit auch die Bestimmungen immer mehr verschärften, fiel Ende Juni der schwere Entschluss, die Saison 2020 abzusagen. Denn trotz gewisser Lockerungen wären zu den Vorstellungen nur rund 70 Gäste zugelassen gewesen. Auch für die Saison 2021 sind die Unwägbarkeiten zu hoch gewesen, weshalb man sich auch hier für eine komplette Absage der Saison entschieden hat.
Man habe sich aber neben den 1 000 Euro von „Harz Hilft“ auch über weitere 500 Euro freuen können, die Wilhelm Sonntag, Vorsitzender der ehemaligen Windenergie, überbrachte. Denn vor dessen Auflösung sei beschlossen worden, die noch vorhandenen Vereinsgelder für gemeinnützige Zwecke zu spenden.
Abschließend brachte auch er die Hoffnung zum Ausdruck, dass die Corona-Pandemie die Dorfbühne nicht mehr so lange fest im Griff haben möge. „Dann können wir bald wieder bei Hans auf dem Saal ein Theaterstück aufführen“.
Frank Kruppa ließ es sich aber auch nicht nehmen, allen Mitgliedern ein großes Dankeschön dafür auszusprechen, dass sie das Traditions-Theater in der schwierigen Zeit stets unterstützt hätten.
Bei den Vorstandswahlen gab es keine Veränderungen, denn Anita Bierwirth und Sven Wassmann wurden in den Ämtern der zweiten Vorsitzenden und des Schriftführers wiedergewählt. Neu hinzugekommen ist Melanie Bierwirth als Kassenprüferin.
Ehrenvorsitzender Manfred Wode kam schließlich auf den Antrag der Schwiegershäuser Dorfbühne zu sprechen, in dem es um einen Anbau an die Mehrzweckhalle geht und der an die Stadt gegangen ist. Er erinnerte daran, dass im Prinzip noch kein absolutes Nein zu vernehmen gewesen wäre. Also solle man am Ball bleiben. Denn letztendlich wisse niemand, wie es mit dem Saal das Gasthaues „Ohnesorge“ weitergehen könne. Denn ein Verein, der ins immaterielle Kulturerbe aufgenommen wurde und jährlich 1.500 bis 2.000 Zuschauer zu verzeichnen hat, dürfe nicht aufgrund von Bühnenmangel „einschlafen“.
Frank Kruppa versicherte, dass man auch zukünftig die politisch Verantwortlichen mit dem Thema beschäftigen werde, auch wenn sich das politische Blatt in Schwiegershausen gewechselt habe.